Freitag, 19. September 2014

Ritt auf einem Meteorit - der Prolog


Letzte Nacht war einfach geil. Die Stimmung war einfach geil, die Leute gut drauf und das wichtigste von allem : es waren die richtigen Leute. Wie cool kann es sein stundenlang auf dem Balkon zu chillen und bis tief in die Nacht mit körperfremden Stoffen dafür sorgst deine Probleme vergessen zu können und sie von dir abzuschütteln. Mit dem feinstem Blau im Körper sitzt man dann in seinem Stuhl, während der Körper einen Abdruck in die Polster presst, und schaut in den tiefblauen Himmel. 
Dieses Tiefblau wird nur von einzelnen Punkten zerstört, die dir hell strahlend entgegen leuchten. So schaust du also gedankenverloren in die Sterne und versuchst Sternbilder wie den "goßen Wagen" oder den "großen Bären", halt nein, das ist ja dasselbe Sternbild, oder den "Fuhrmann" oder den "Pegasus" zu erkennen, weil du vergessen hast, dass du keinen Plan von Sternbildern hast.
Während du so dasitzt wirst du von einem deiner Freunde angesprochen, wie kann der Depp sich wagen ???, und somit aus deiner Gedankenverlorigkeit herausgerissen. Aber kein Problem, die anderen sind in einem ähnlichen Zustand wie du selbst, wie schwer kann es sein ins Gespräch zu finden ? Na also, klappt doch, schon beteiligst du dich an der Diskussion über Gott und die Welt. Man spricht über Politik, Umweltschutz, lächerliche Blogsatire, Krieg, Musik und dank dir über Sternbilder und darüber, dass eigentlich keiner von uns Ahnung davon hat. Irgendwann ist die Diskussion so weit, dass wir über Politik, Umweltschutz, Musik, Krieg und Sternbilder in einem Satz reden, demzufolge stagniert die Diskussion. Dieser Grad der Stagnation schlägt auf uns über und jeder passt sich wieder in seinen Polsterabdruck ein. Wieder ist man so gedankenverloren und kriegt nichtsmehr von seinen Menschen mit. Man selbst, für seinen bescheidenen Teil schaut wieder in den Himmel. Echt faszinierend. Ein Himmel. So verdammt beeindruckend.
Dieses Mal starrt man aber nicht nicht in das Licht der Sterne, sondern in das Licht des Mondes. 
Um es mal ganz genau zu nehmen, ist Mondlicht auch nur Sternenlicht. Schließlich ist Mondlicht nur reflektiertes Sonnenlicht und die Sonne ist ein Stern.
Egal. Zurück zum Mond. Wieso muss der so verdammt hell sein ? Man darf ja wohl ein wenig lichtempfindlich sein, kann der Mond darauf nicht ein klein wenig Rücksicht nehmen ? Wie es wohl auf der dunklen Seite des Mondes aussieht ? Sie heißt schließlich "dunkle Seite", sie ist bestimmt nicht hell, unmöglich. 
Mal wieder Zeit für eine Diskussion. Dieses Mal ist man selbst der Depp, der die anderen aus ihrer Entspannung reißt, aber hey, das Thema ist wichtig. Man spreche über den Mond, das darf man noch fordern. Ist bestimmt auch viel wichtiger als so ein Kram wie Politik oder Umweltschutz. Also spricht man auch über den Mond ! Naja, was gibt es da groß zu besprechen ? Wir sind uns schnell einig, dass die dunkle Seite des Mondes bestimmt viel dunkler ist als die helle Seite. So ist es aber nur eine Hypothese, die noch bewiesen werden muss. Wie kommt man nun zum Mond ?
Wir haben keine Rakete. Scheiß drauf ! Wir haben einen Drachen, also wird mal eben schnell Tabaluga gesattelt und zum Mond geflogen.

Wuhu, wir sind auf dem Mond. Nieder mit der NASA, wer braucht schon Raketen oder super ausgebildete Astronauten ? Wir haben gerade  Beweise auf einmal gebracht : 1. Um zum Mond zu kommen reichen Jugendliche und ein Drache aus Kindheitstagen. 2. Die dunkle Seite des Mondes ist tatsächlich dunkler als die helle Seite des Mondes. Sachen gibts.
Nun sind wir hier. Den Mond kann man von hier leider nicht mehr anstarren, dafür blendet er auch nichtmehr den Blick in den Himmel. Stattdessen kann man Sterne sehen. So schaust du also gedankenverloren in die Sterne und versuchst Sternbilder wie den "goßen Wagen" oder den "Fuhrmann" oder den "Pegasus" zu erkennen, weil du vergessen hast, dass du keinen Plan von Sternbildern hast. Das kennt man alles schon. In einer weiteren teifgründigen Diskussion kommen wir zu dem Schluss, dass Sternbilder auch ihr oben langweilig sind und wir unsere bequemen Polsterabdrücke auf den Stühlen auf dem Balkon vermissen. 
Was bleibt uns also übrig außer weiterfeiern ?
Das Leben ist echt hart hier oben. Die ganze Feierei ist selbst bei geringerer Schwerkraft auf Dauer anstrengen, sodass Pausen unablässlich sind um sich wach zu schütteln. Während der Pausen streift der Blick durch den Sternenhimmel, bis er an etwas hängen bleibt und diesem weiterhin folgt. Ein Meteoroid, wie cool. Das ist natürlich etwas, das man den Anderen umgehend sagen muss. 
Wahnsinnig beeindruckend.

1 Kommentar:

  1. Man hat sich ja fast gefühlt, als wäre man dabei. Ich mag deinen Kopf.

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